Flechten von Makenge-Wurzelkörben in Sambia

Weaving Makenge Brush Root Baskets in Zambia

Im Herzen Westsambias, nahe der Grenze zu Angola, liegt die Stadt Mongu. Hier, in den Überschwemmungsgebieten des Sambesi, widmen sich die überwiegend Mbunda sprechenden Menschen dem komplizierten Handwerk des Korbflechtens aus den Wurzeln des Makenge-Strauchs. Diese Körbe, die für ihr robustes und einzigartiges Design bekannt sind , werden aufgrund ihrer bemerkenswerten Stärke und Steifheit oft mit Holz verglichen.

Die reiche Geschichte des Makenge-Korbflechtens

Das ursprünglich aus Angola stammende Volk der Mbunda ließ sich Ende des 18. Jahrhunderts in diesem Stammesgebiet der Lozi nieder. Trotz der Isolation der Region und ihres Status als eine der ärmsten Gegenden Sambias haben die Mbunda ihre traditionellen Webtechniken über Generationen hinweg bewahrt und perfektioniert. Dieses Handwerk ist mehr als nur ein Mittel zur Herstellung funktionaler Gegenstände; es ist ein Beweis ihrer Widerstandsfähigkeit und ihres kulturellen Erbes.

Eine nachhaltige Ressource

Makenge-Büsche, die in der Nähe von Wasserquellen in ganz Mongu gedeihen, sind für den Flechtprozess von wesentlicher Bedeutung. Diese Büsche bilden lange, flache Wurzeln, die sich leicht aus dem sandigen Boden ausgraben lassen. Die Weber schneiden die letzten zwei Drittel dieser Wurzeln ab, ein Vorgang, der den Busch zur Regeneration anregt und an jeder Schnittstelle zwei neue Wurzeln hervorbringt. Diese nachhaltige Erntemethode gewährleistet eine kontinuierliche Versorgung mit Flechtmaterial, da die Wurzeln bis zu drei Fuß pro Monat wachsen können.

Nach der Ernte werden die Wurzeln einem sorgfältigen Aufbereitungsprozess unterzogen. Der äußere Teil der Wurzel wird in Fasern aufgespalten, um sie um Korbspulen zu wickeln, während das Innere in den Spulen selbst verwendet wird. Der Zeitpunkt der Wurzelernte im Verhältnis zur Regenzeit beeinflusst das endgültige Aussehen der Körbe und verleiht ihnen unterschiedlich starke Glätte.

Der komplizierte Webprozess

Die Herstellung eines Makenge-Korbs ist eine arbeitsintensive Angelegenheit, die mehrere Tage in Anspruch nimmt. Am ersten Tag werden die Wurzeln ausgegraben, danach folgen drei Tage, an denen die Fasern geschält und vorbereitet werden. Ein weiterer Tag ist für das Färben der Fasern reserviert. Dabei werden natürliche Farben verwendet, die aus Wurzeln und Blättern gewonnen werden, die mit den Makenge-Fasern gekocht werden. Die gefärbten Fasern werden dann mindestens einen Tag lang getrocknet und während des Webvorgangs bei Bedarf erneut befeuchtet.

Das eigentliche Weben, das von erfahrenen Frauen durchgeführt wird, kann mehrere Tage dauern. Diese Frauen sind in Kooperativen organisiert und leiten kleine Webergruppen mit etwa zwölf Mitgliedern. Die kooperative Struktur erleichtert nicht nur den Webprozess, sondern stärkt auch die Stellung dieser Frauen auf dem Land, indem sie ihnen eine Einkommensquelle bietet, mit der sie ihre Familien unterstützen können.

Stärkung der Rechte durch fairen Handel

Für die Frauen von Mongu ist das Korbflechten mehr als nur ein traditionelles Handwerk; es ist eine lebenswichtige wirtschaftliche Tätigkeit. Durch ihre gemeinschaftlichen Bemühungen erlangen diese Frauen finanzielle Unabhängigkeit und die Fähigkeit, ihre Kinder und Großfamilien zu unterstützen. Das Fair-Trade-System stellt sicher, dass ihre Arbeit gerecht entlohnt wird, was ein Gemeinschaftsgefühl und gegenseitige Unterstützung fördert.

Die Makenge-Körbe aus Mongu, Sambia, sind nicht nur Gebrauchsgegenstände; sie sind Symbole des kulturellen Erbes, der Nachhaltigkeit und der Selbstbestimmung. Jeder Korb erzählt eine Geschichte von Tradition, Widerstandskraft und dem unerschütterlichen Geist des Mbunda-Volkes. Wenn Sie einen dieser wunderschön gefertigten Körbe in der Hand halten, schätzen Sie nicht nur ein Kunstwerk, sondern unterstützen auch eine Gemeinschaft und ihre uralten Traditionen.